Warum frieren Frauen schneller als Männer
Sobald die Temperaturen im Herbst sinken, lässt sich dieses Phänomen in Großraumbüros beobachten: Männer arbeiten in Tshirts und würden am liebsten die Fenster aufreißen, während die Frauen in Strickjacken und Schals mit einer Tasse Tee hinter ihren Rechnern sitzen. Warum frieren Frauen schneller als Männer? Stellen sich Frauen mehr an als Männer und sind empfindlicher? Die Erklärung ist simpel:
In vielen Gebäuden richtet man sich bei der Temperaturregulierung nach Männern und zwar nach einem Modell aus den Sechzigerjahren, das den Stoffwechsel eines 40 Jahre alten und 70 Kilogramm schweren Mannes berücksichtigt. Neuere Studien zeigen jedoch, dass Frauen ein ganz anderes Temperaturempfinden haben als Männer: Sie fühlen sich im Schnitt bei 25 Grad am wohlsten und Männer bei 22.
Doch warum frieren Frauen leichter als Männer?
Metabolischer Wert
Bei Frauen ist die metabolisch aktive Körpermasse, die Muskulatur, deutlich weniger ausgeprägt als bei Männern. Der Körper einer Frau besteht durchschnittlich aus 25 % Muskeln und circa 25 % Fett. Im Gegensatz zu Muskeln kann Fett kann Wärme nicht herstellen, sondern nur isolieren. Da Frauen aber gegen unnötige Pfunde ankämpfen, haben sie auch nicht genug Fett, um Wärme zu isolieren.
Dünnere Haut
Im Vergleich zu Männern haben Frauen eine vergleichsweise dünne Haut. Die männliche Oberhaut ist um 15 Prozent kräftiger als die weibliche. Bei Kälte verengen sich die Gefäße und die Durchblutung der Haut wird zurückgenommen, was bei dünner Haut leichter als bei dicker Haut funktioniert. Die Hautoberfläche einer Frau wird so bis zu drei Grad kälter als die eines Mannes. Das wiederum führt zu einem größeren Temperaturunterschied zwischen der Haut und dem Körperinneren und somit zu einem größeren Kälteempfinden bei einer Frau.
Kleidung
Auch die Kleidung spielt eine kleine, aber nicht zu vernachlässigende Rolle. Frauen ziehen sich im Büro oftmals dünner an als Männer. In Röcken, offenen Schuhen, mit dünneren Strümpfen oder größeren Ausschnitten spürt man Kälte eher als in zugeknöpften Hemden, Sakkos, Strümpfen und geschlossenen Schuhen.
Weitere Gründe
Frauen leiden öfter an einer Schilddrüsenunterfunktion als Männer, was auch zu einem gesteigerten Kälteempfinden führen kann. Auch aufgrund ihres Menstruationszyklus und der Wechseljahre leiden Frauen häufiger unter Schwankungen der Körpertemperatur.